Christine Koch Mundartarchiv
am DampfLandLeute-MUSEUM ESLOHE

  

  

 

 

Buchreihe zur Mundartliteratur des Sauerlandes

In einer auf insgesamt vier Bände angelegten Reihe unseres Archivs soll die Mundartliteraturgeschichte der Region zur Darstellung kommen. Der Bearbeiter Peter Bürger stellt im sozialgeschichtlichen Zusammenhang die Überlieferungen des plattdeutschen Leutegutes vor, sichtet jeweils in einem eigenen Band die Mundartliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts und hat ein regionales Mundartautorenlexikon mit rund 900 Einträgen erarbeitet.

Die bereits erschienenen Bände können Sie über das DampfLandLeute-MUSEUM ESLOHE bestellen.

Band I.
Aanewenge
Plattdeutsches Leutegut und Leuteleben im Sauerland.
Eslohe 2006. (704 Seiten; Vorwort von Prof. Dr. Hubertus Halbfas)

Band II.
Strunzerdal.
Die sauerländische Mundartliteratur des 19. Jahrhunderts und ihre Klassiker Friedrich Wilhelm Grimme und Joseph Pape.
Eslohe 2007. (324 Seiten)

Band III.
Im reypen Koren.
Ein Nachschlagewerk zu Mundartautoren, Sprachzeugnissen und plattdeutschen Unternehmungen im Sauerland und in angrenzenden Gebieten.
(768 Seiten – fester farbiger Einband 30,00 Euro)

(Vorstellung in "daunlots" Nr. 6; lieferbar durch das Museum Eslohe ab Anfang August 2010)

Band IV.

Liäwensläup
Fortschreibung der sauerländischen Mundartliteraturgeschichte bis zum Ende des ersten Weltkrieges.
Eslohe 2012. (856 Seiten; Erstauflage mit festem Einband)

(Vorstellung in
„daunlots“ [http://www.sauerlandmundart.de/daunlots.html] Nr. 58; lieferbar durch das Museum Eslohe.

Band V. (bislang nur geplant)
Eger de Sunne te Berre gäiht.
Die sauerländische Mundartliteratur von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart.


Stimmen über den Band "Aanewenge"

„Eine solch umfassende Erhebung des plattdeutschen Spruchgutes, eine so differenzierte Sichtung des Materials, eine ebenso kritische wie kompetente Deutung unter sozialen, kulturellen und religiösen Aspekten hat es bisher nicht einmal im Ansatz für den kurkölnischen Bereich gegeben. Auch wenn uns mit dieser großartigen Sammlung nur der Nachhall einer verstummenden Sprache erreicht: Dieses Erbe wartet darauf, neu entdeckt und ausgeschöpft zu werden.“
Prof. Dr. Hubertus Halbfas, Drolshagen

 „>Aanewenge. Leuteleben und plattdeutsches Leutegut< ist ein in vieler Hinsicht Richtung weisendes Werk, ohne das künftige Forschungsarbeit zum Sauerland, seiner Sprache und seinen Bewohnern, nicht auskommen wird.“
Manfred Raffenberg (Sauerland Heft 2/2007)

„Als eine Art Handbuch zu plattdeutschen Liedern und Dichtungen in der vorindustriellen Gesellschaft des Sauerlandes ist die Veröffentlichung in dieser Form einzigartig. Besonders Heimatkundler bzw. interessierte Laien können hier anschauliche Einblicke in das Leben und Denken ihrer Vorfahren nehmen. Für Volkskundler ist vor allem die umfangreiche Quellensammlung interessant, die neben Belegen aus dem Westfälischen Volksliedarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen auch Lieder aus zahlreichen heimatkundlichen Veröffentlichungen des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Einzelbeiträge aus Zeitschriften und Kalendern der Heimatbewegung zusammenführt.“
Anne Wolf (Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde Jg. 2008, S. 436f.)

 


Über den Band "Strunzerdal"

„Ein >Strunzerdal< weist kein ADAC-Atlas auf. Es ist das sauerländische und katholische Kleineleute-Paradies, in dem [Friedrich] Wilhelm Grimmes (1827-1887) Sprickeln un Spöne (1858/59) spielen. […] Es ist sehr verdienstvoll, daß Bürger sich um eine Art von sprachlicher >Integration< des Westfälischen (sonderlich in seinem Falle des sauerländischen Westfälisch) in den gesamten niederdeutschen Kulturraum bemüht. Darin sollten wir ein Signal erkennen. […] Insgesamt ist das Buch ein Gewinn für alle, die mit dem sauerländischen Sprachraum und seiner Literatur nicht vertraut sind.“

Prof. Dr. Bernd Jörg Diebner (De Kennung. Zeitschrift für plattdeutsche Gemeindearbeit. Juli 2008)

 


Der Band „Im reypen Koren“

Dieses Nachschlagewerk eröffnet mit mehr als 900 Einträgen zu Menschen, Werken, Themen, Sachgebieten und Initiativen eine bislang so nicht mögliche Orientierung über „Plattdeutsch und Mundartliteratur“ im Raum Südwestfalen. Berücksichtigung finden der Hochsauerlandkreis (358 Ortsbezüge), der Kreis Olpe (203 Ortsbezüge), der Kreis Soest (163 Ortsbezüge), der Märkische Kreis (151 Ortsbezüge), Hagen (38 Ortsbezüge) sowie das weitere märkische Sauerland – aber auch die näheren Nachbargebiete des Sauerlandes.

Im dritten Jahrtausend hat „Platt“, die einstige Umgangssprache der Sauerländer und ihrer Nachbarn, nur noch für wenige Zeitgenossen eine ganz persönliche Bedeutsamkeit. Ein erweitertes Interesse an Sprache, Literatur, heimatlicher Sozialgeschichte und regionaler Kultur könnte nach dem – absehbaren – Sprachtod neue Zugänge vermitteln.

Wer zum Kulturgedächtnis des Plattdeutschen beitragen möchte, muss sich jedoch an erster Stelle einen zuverlässigen Überblick zu den Sprachzeugnissen verschaffen. Dafür bietet dieses Lexikon unersetzliche Hilfen an. Die biographisch-bibliographische Bestandsaufnahme wurde in anderthalb Jahrzehnten erarbeitet. Der Autor hat Archive, Bibliotheken, Nachlässe, Tonträgersammlungen und Zeitschriftenbestände durchforstet. Ein Großteil der erfaßten Beiträge aus Heimatorganen ist heute im Internet zugänglich.

Nicht nur die allseits bekannten Namen tauchen auf. Sehr viele Einsendungen an das Christine-Koch-Mundartarchiv und umfangreiche Recherchen vor Ort beziehen sich auf die sogenannten „kleinen Dichter“. Auf dieser breiten Grundlage kann hier erstmals dokumentiert werden, welch unglaublichen Reichtum uns Menschen aus Anhänglichkeit zur niederdeutschen Sprache geschenkt haben, was sie dabei bewegt hat und wie vielfältig das Kulturphänomen des plattdeutschen Schreibens im Sauerland ist.

In der Darstellung wird großer Wert auf eine kritische Beleuchtung geschichtlicher Hintergründe gelegt. Zahlreiche Mitteilungen zu persönlichen Sprachbiographien machen das Werk außerdem zu einer wertvollen Quelle für die Erforschung der regionalen Sprachgeschichte.


Liaewenslaeup

Der Band „Liäwensläup“

Das Sauerland ist die südlichste Region des niederdeutschen Sprachraumes. In dieser Landschaft hat sich jedoch schon ab Ende des 19. Jahrhunderts ein Sprechsprachenwechsel hin zum Hochdeutschen vollzogen. Zum späten „Liäwensläup“ der einstigen Alltagssprache gehört eine reichhaltige plattdeutsche Literaturproduktion, deren Geschichte im vorliegenden Band bis zum Ende des ersten Weltkrieges fortgeschrieben wird.

Jedes Kapitel schließt mit einem Abschnitt zur regionalen Sprachgeschichte. Außerdem enthält die Veröffentlichung einen Gesamtüberblick zur südwestfälischen Mundartforschung und zur Erschließung alter niederdeutscher Quellen.

Schon vor 700 Jahren sind im Sauerland frühmittelniederdeutsche Psalmen- und Brevierübersetzungen entstanden. Sie zeugen von einer spannenden Epoche der Kirchengeschichte und vom Bedürfnis nach einer für alle verständlichen Schriftsprache.

Auch die sehr viel spätere plattdeutsche Literatur ist aufs engste mit der sauerländischen Kulturraum-Geschichte verbunden: Wir stoßen auf deutliche Unterschiede zwischen dem märkisch-protestantischen und dem kölnisch-katholischen Teil der Landschaft. Bei der Entwicklung von Sauerlandbewußtsein spielen Mundartbücher eine Rolle. In ihnen spiegeln sich nahe Dorfgeschichte, Alltagsleben, soziale Verhältnisse und Mentalitäten, aber auch ideologische Programme von „Heimat“ oder sogenannter „Stammesart“.

Die auf das „rauschende Papier“ gebrachte Mundart zeichnet sich keineswegs nur „durch treuherzige Unschuld“ (Jacob Grimm) und Heimeligkeit aus. Plattdeutsche Schriften sind zur Zeit des Kulturkampfes ein Mittel der katholischen Publizistik. Mundartautoren thematisieren Milieuveränderungen aufgrund der Industrialisierung, werben für den noch jungen Sauerlandtourismus und betreiben 1914-1918 Kriegspropaganda.

Die in dieses Buch aufgenommene, sehr umfangreiche Pionierstudie zu „Judenbildern in der sauerländischen Mundartliteratur“ beleuchtet Schatten, die der Regionalhistoriker allzu leicht übersieht.


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